Das schlechte Spermiogramm – ein Schlag gegen die Männlichkeit

Ein schlechtes Spermiogramm ist für alle Männer ein echter Schok. Alles, nur das nicht, denken Männer in dieser Situation. Doch die Diagnose steht fest und der Mann nimmt alle Schuld auf sich und trägt tapfer die Verantwortung für den noch unerfüllten Kinderwunsch. Nicht wenige Männer ziehen sich dann völlig zurück, empfinden Schamgefühle und tragen eine schwere Last.

Die Schuldfrage sollte in der Kinderwunschzeit bei Frau und Mann tabu sein. Sie hat keinen Platz im Kinderwunsch und in der Partnerschaft. Männer stehen auch heute noch für Kraft, Potenz, Macht, Heldentum und Co. Plötzlich wird an diesem Männerbild gerüttelt und geschüttelt.

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Normalerweise sind die Männer diejenigen, die ihren Frauen den Rücken stärken, ihnen Mut machen und gelassen sind, wichtige Eigenschaft in der Kinderwunschzeit. Sie bieten den Kinderwunschfrauen die wichtige Schulter zum Anlehnen. Männer sind in Krisenzeiten der Fels in der Brandung und Krisen gibt es in jeder Kinderwunschzeit mehr als genug. Ein Leben zwischen Kalendersex, Zyklusschwankungen, Angst vor der nächsten Periode und Co. sind auch für die Männer nicht einfach.

Dann steht plötzlich das Spermiogramm an und als Ergebnis ist es auch noch „negativ“ – jetzt dreht sich alles plötzlich in die andere Richtung, der Mann ist nun selbst „schuld“, es liegt an ihm, dass sich das ersehnte Wunschkind nicht einstellt. Er erleidet jetzt einen „Diagnoseschock“ und muss damit erst einmal klarkommen und seine Gedanken und Gefühle ordnen. In dieser Zeit nach dem negativen Spermiogramm braucht Mann neue Perspektiven, die weg von der Schuldfrage führen, hin zur Akzeptanz und dem Wunsch den Kinderwunsch weiter zu verfolgen oder ihn aufzugeben. Auch „Aufgeben“ kann eine Alternative sein, die man als Mann nicht von vorne herein verneinen sollte.

Nicht selten tritt nach dem „Diagnoseschock“ Angst auf, in dieser Spirale der Angst neigen Männer dazu falsche Entscheidungen zu treffen, hinter denen sie nicht stehen und die Enttäuschung kommt dann später und wird als sehr demütigend empfunden. Ein Spermiogramm ist immer eine Momentaufnahme und daher nicht in Stein gemeisselt.

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Um besser mit dem „Diagnoseschock“ umzugehen, hilft Ihnen Rescue-Remedy-Tropfen von Dr. Bach oder Aconitum C 30 nach Rücksprache mit Ihrem Homöopathen. Diese natürlichen Möglichkeiten helfen Ihnen dabei, den Schock aufzulösen und wieder frei in die Zukunft blicken zu können.

Schuld, Angst, Scham und Versagensangst führen zu Enge. Enge macht unfrei, erzeugt körperliche und seelische Blockaden und schränkt die eigene Handlungsfähigkeit enorm ein. Daher ist es also wichtig, für Weite und Offenheit zu sorgen. Manchmal spüren Männer, dass Sie sich wie in einem „Körperpanzer“ fühlen, die Enge drückt Ihnen die Luft zum Atmen ab, um solch einen „Körperpanzer“ zu lösen, ist z.B. die SKAN-Körpertherapie geeignet.

Eine neue Perspektive könnte es sein, dass Sie zulassen, dass Sie nicht alles wissen können. Das Leben ist weder planbar, noch vorhersehbar, alles was man hat, ist der jetztige Augenblick. Dazu gehört auch, dass es Männer gibt, die mit einem sogenannten Null-Spermiogramm Kinder gezeugt haben.

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Niemand kennt alle Einflussfaktoren, die eine Rolle bei der Qualität des Ejakulates spielen. Es gibt auch Männer, die trotz gutem Spermiogramm keine Kinder zeugen können. Wichtig ist sicherlich auch die Qualität der Paarbeziehung, der Einfluss von Stress und der momentane gesundheitliche Zustand. Im Zusammenspiel ist dies alles sehr individuell. Es kommt als auf die Summe aller Teile an und nicht nur auf einen Faktor.

Überstürtzen Sie nichts und nehmen Sie sich auch Zeit zu trauern. Trauern ist ein Prozess, der sehr heilsam ist. Bevor der Trauerprozess nicht abgeschlossen ist, ist eine Zeugung meist nicht möglich. Während der Trauerzeit sind Körper, Geist und Seele sozusagen verschlossen. Lesen Sie  die Bücher von Frau Dr. Kübler-Ross, sie stellt darin einen Prozess des Sterbens dar, der auch sehr gut auf andere Situationen im Leben übertragen werden kann.  Am Ende des Trauerprozesses können Sie ein Ritual machen, indem Sie das Alte loslassen und das Neue herzlich willkommen heißen.

Wenn Sie alternative Heilmethoden bei schlechtem Spermiogramm in Betracht ziehen (-> Natürliche Ansätze das Spermiogramm zu verbessern) sollten Sie immer mindestens 2-3 Monate einplanen, bevor Sie wieder ein Spermiogramm machen lassen. Nicht jeder Ansatz ist für jeden Mann passend, daher hören Sie auf Ihre Intuition und geben Sie Ihrem Körper Zeit, um sich zu regenerieren und zu regulieren. Denken Sie immer daran, am wichtigsten ist ein lebendiges Sexleben, frei von Zwang und Kalendersex  und geprägt von Vertrauen, Leidenschaft und Begehren. Nicht zu unterschätzten ist auch die Regelmäßigkeit. Ein Sexleben, was für beide befriedigend und passend ist, ist die beste Voraussetzung für die Zeugung.

Denken Sie bei einem schlechten Spermiogramm unbedingt auch an seelische Blockaden (Übervater, Mutterkonflikt, Trennungstrauma, Trauer und Co.)  Wenn Sie spüren, dass in diesen Bereichen Blockaden bestehen könnten, schauen Sie, ob Therapie wie EFT, BSFF, Emotionscode oder der Healing Code für Sie in Frage kommen.

Negative Gedanken haben einen größeren Einfluss auf Ihr Leben, als Sie denken. Negative Gedanken machen krank, traurig und depressiv. Negative Gedanken gestalten Ihre Welt und Ihr Umfeld. Daher lohnt es sich, die eigenen negativen Gedanken näher zu beleuchten. Finden Sie aufbauende + positive Gedanken, die zu Ihnen passen. Die Arbeit mit Affirmationen ist sehr wirkungsvoll, wie die Grande Dame Louise Hay seit Jahrzehnten zeigt. Positive Affirmationen stärken Ihr Selbstwertgefühl, schenken Vertrauen in diese Welt und helfen Ihnen, eine liebevolle Beziehung zu sich selbst aufzubauen.

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Nun gibt es nicht nur negative Gedanken, denen man leicht mit positiven Gedanken und Affirmationen begegnen kann, sondern auch negative Glaubenssätze. Diese negativen Glaubenssätze wurden schon in der Kindheit geprägt, durch die Eltern und enge Bezugspersonen. Negative Glaubenssätze zeichnen sich dadurch aus, dass Sie tief verankert und sehr schwer zu löschen sind. Negative Glaubenssätze sind z.B.: „Ich bin ein Versager!“ oder „Ich mache immer alles falsch!“.  Diese negativen Glaubenssätze haben sich tief in die Seele eingegraben, sie prägen das Erleben, führt zu falschen Entscheidungen, einem geringen Selbstwertgefühl und tun Ihnen einfach nicht gut.

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Daher lohnt sich die Arbeit an negativen Glaubenssätzen sehr. Denn wenn es Ihnen gelingt, positive Glaubenssätze zu verankern, wird sich Ihr Selbstwertgefühl stärken, Sie nehmen die Welt mit neuen Augen wahr und Sie treffen Ihre Entscheidungen aus einer anderen Haltung heraus. Ihr Leben wird bunter, kreativer und positiver.

Die Arbeit an negativen Glaubenssätzen kann mit EFT begonnen werden. EFT, die sogenannte Klopfakupressur hilft Ihnen dabei, alte negative Glaubenssätze loszulassen und sich für positive Glaubenssätze zu öffnen. EFT ist leicht erlernbar, es gibt zahlreiche Selbsthilfebücher (-> EFT – Klopfakupressur), die Ihnen viele Anregungen liefern. In einigen Städten gibt es auch sogenannte Klopfrunden, sprich Selbsthilfegruppen, die sich auf EFT spezialisiert haben.

Wenn negative Glaubenssätze Ihnen stark zusetzen und großen Einfluss auf Ihr Leben haben oder Sie spüren, dass Sie sich nicht vorstellen können, negative Glaubenssätze loszulassen, weil Sie davon überzeugt sind, dass sie stimmen. Dann ist eine Hypnotherapie nach Milton Erickson eine Möglichkeit, mit Hilfe eines spezialisierten Therapeuten, diesen alten Glaubenssätzen, die Sie behindern, aufzulösen.

Zum Schluß möchten wir nochmals auf die Angst zurückommen! Angst lähmt und erzeugt Enge. Wenn Sie Angst verspüren, dann drehen sich Ihre Gedanken im Kreis, das Gedankenkarussell springt an und dreht sich unaufhörlich hin und her. Irgendwann wird Ihr Leben von der Angst dominiert. Daher ist es so wichtig, sich der eigenen Angst zu stellen, Sie zu durchleben und neben Sie zu treten, damit freie und unabhängige Entscheidungen getroffen werden können.

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Kämpfen Sie nicht gegen die Angst bzw. die Versagensangst an, damit machen Sie die Angst noch stärken. Irgendwann werden Sie merken, dass die Angst in den Hintergrund tritt und Sie wieder frei sind. Beschäftigen Sie sich nicht damit, was Sie unbedingt haben wollen oder nicht haben wollen. Weiten Sie Ihren Blick und spüren Sie eine innere Offenheit. Alles darf sein, nichts muss.

Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen, um sich vom „Diagnoseschock“ zu erholen, leben Sie Ihr Leben „Jetzt“, nicht irgendwann später, wenn alles so ist, wie Sie es möchten, Sie haben nur diesen einen Augenblick. Ihr Leben ist ein Geschenk, nutzen Sie es!

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